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Bild: Bischof Patrick Streiff und der wiedergewählte Supterintendent Andrzej Malicki

Der alte Super­inten­dent in Po­len ist auch der neue

28. Juni 2022

Die Metho­disten­kirche in Polen steht nicht nur am Be­ginn des zwei­ten Jahr­hunderts ihres Be­stehens, son­dern hat­te an ihrer dies­jährigen Ta­gung der Jähr­lichen Kon­ferenz (Sy­node) vom 23. bis 26. Juni 2022 in Ełk auch wich­tige Ent­schei­dungen für die Zu­kunft zu tref­fen.

Wer wird die 🔗Methodistenkirche in Polen als Leitender Superintendent in den nächsten Jahren führen? Diese Frage beschäftigte die Pfarrpersonen und Laienmitglieder bereits im Vorfeld der Jährlichen Konferenz. In solchen Wahljahren spürt man eine stärkere Spannung im Umgang miteinander. Unterschiedlichste Berichte und Themen können dann dazu dienen, zu sagen, was sich verändern sollte in der Kirche oder wie gut die bisherige Leitung war.

Wählen und ernennen

In der Jährlichen Konferenz Polen gilt ein besonderes «Internes Reglement», das festlegt, wie die Wahl des Leitenden Superintendenten erfolgen soll. Es versucht, die frühere, langjährige Praxis der direkten Wahl durch die Konferenz mit der Kirchenordnung zu verbinden, in der Superintendenten durch den Bischof ernannt werden. In Polen können die Mitglieder der Jährlichen Konferenz aus der Reihe der ordinierten Pfarrpersonen eine Auswahl treffen. Aus den drei Personen mit den meisten Stimmen kann dann der Bischof eine Person als zukünftigen Leitenden Superintendenten ernennen. Anschliessend muss die Konferenz diese Person mit einfacher Mehrheit wählen, damit sie nach dem Grundstatut der Kirche mit dem Staat die Rechtsvollmacht zur Leitung der Methodistenkirche in Polen erhält. Amtsantritt ist jeweils nach der Konferenz des Folgejahres. Die weiteren Ernennungen von Distriktssuperintendenten müssen im Einvernehmen zwischen dem Bischof und dem Leitenden Superintendenten erfolgen.

Wechsel zur jüngeren Generation vorbereiten

Der bisherigen Leitende Superintendent konnte noch einmal für sechs Jahre wiedergewählt werden, oder es hätte eine neue Person für eine erste Amtszeit von vier Jahre gewählt werden können. Der bisherige Amtsinhaber, Andrzej Malicki, erhielt gut zwei Drittel der Stimmen. Deshalb bestätigte Bischof Patrick Streiff ohne weitere Gespräche mit den zwei weiteren Personen, die auch Stimmen erhalten hatten, dass er Andrzej Malicki für die Amtszeit 2023-2029 zum Leitenden Superintendenten berufen werde. Sowohl der Bischof als auch Andrzej Malicki selber betonten gegenüber der Konferenz, dass die nächste Amtsperiode einen Wechsel hin zu einer jüngeren Generation in den Leitungsgremien bringen soll. Entsprechend wurde bereits in diesem Jahr mit Dariusz Zuber eine erste neue Pfarrperson in den Kirchenvorstand gewählt.

Gemeindearbeit und Flüchtlinge

Im Übrigen waren die vorherrschenden Themen an der Konferenz einerseits die Rückkehr zu physischen Treffen in den Ortsgemeinden sowie an regionalen oder nationalen Events und andererseits die Arbeit mit ukrainischen Flüchtlingen. Wie eng beides miteinander zusammenhängen kann, zeigt ein aktuelles Beispiel: Viele freuten sich auf das grosse, mehrtägige Treffen der «Tage der Erneuerung», das nach der Covid-Zeit endlich wieder stattfinden sollte. Meist vereint es 250 bis 300 Personen aus dem ganzen Land. Unmittelbar vor der Tagung der Jährlichen Konferenz kam die Nachricht, dass das gebuchte Freizeitheim noch weit bis in den Herbst hinein von ukrainischen Flüchtlingen besetzt bleiben und nicht zur Verfügung stehen wird. Ob in der kurzen Zeit eine preislich vergleichbare Alternative gefunden werden kann, war bis zum Ende der Konferenz noch nicht geklärt. Hingegen kann das grosse «Tipi-Lager» für Kinder nach der Pandemie endlich wieder stattfinden. Viele begeisterte Jugendliche helfen freiwillig in der Organisation mit.

Nachdem die Jährliche Konferenz in diesem Jahr im Nordosten des Landes stattfand, soll die nächste Tagung im Süden veranstaltet werden, in Katowice, vom 1. bis 4 Juni 2023.

Bischof Patrick Streiff, Zürich
Beitragsbild: Bischof Patrick Streiff und der wiedergewählte Superintendent Andrzej Malicki. (Foto: zVg)

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