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Mitglieder des Runden Tischs in Fulda

Methodisten in Deutschland: Runder Tisch legt Vorschlag für die Zukunft der Kirche vor

22. Januar 2020

Die Teilnehmenden des Runden Tischs der Evangelisch-methodistischen Kirche (EMK) in Deutschland legen einen Vorschlag vor, wie mit den unterschiedlichen Überzeugungen zur Homosexualität in der Kirche umgegangen werden soll.

Am 10. und 11. Januar hatte der vom Bischof der EMK in Deutschland, Harald Rückert, eingesetzte Runde Tisch seine vierte Sitzung. Inhaltlich waren von dieser Sitzung in Fulda entscheidende Weichenstellungen erwartet worden. Die teilnehmenden 19 Personen kamen aus den drei Jährlichen Konferenzen (Synoden) der EMK in Deutschland. Sie vertraten unterschiedliche theologische Überzeugungen. Zur Debatte stand der weitere Weg der EMK in Deutschland angesichts unterschiedlicher Grundüberzeugungen zu Fragen der Homosexualität.

200 Rückmeldungen aus den Gemeinden

Im August vergangenen Jahres waren vom Runden Tisch formulierte erste grobe Entwürfe zu möglichen Wegen der Kirche an alle Mitglieder der drei Jährlichen Konferenzen in Deutschland versandt worden. Die Mitglieder des Runden Tischs werteten nun die 200 Rückmeldungen von Kirchgemeinden und Einzelpersonen aus. Diese Auswertung begleitete die weiteren Überlegungen.

Strittige Passagen streichen

Als konkrete Schritte für die Zukunft der EMK in Deutschland schlägt der Runde Tisch vor, aus den lehrmässigen und rechtlichen Grundlagentexten der Kirche alle Passagen zu streichen, die sich zur Ordination von Menschen mit homosexueller Orientierung und zur Segnung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften äussern. Verantwortliche in den Kirchgemeinden sollen über Segnungen gleichgeschlechtlicher Paare beraten und entscheiden können.

Konservative Positionen einbinden

Ausserdem wird vorgeschlagen, innerhalb der EMK Deutschland einen Verbund zu bilden, der die bisherige Haltung zur Homosexualität beibehält. So sollen auch Personen mit einer bewahrenden, konservativen Haltung Heimat finden. Diesem Verbund könnten Kirchgemeinden oder Einzelpersonen beitreten.

Auf dem Weg zur Entscheidung

Der Vorschlag des Runden Tischs soll nun auf unterschiedlichen Ebenen der EMK in Deutschland vorgestellt und diskutiert werden. Im November 2020 wird er dann den Delegierten der Zentralkonferenz zur Verhandlung vorgelegt. Dies geschieht unter Berücksichtigung der internationalen Entwicklung in der EMK.

S.F./ Quelle: Steffen Klug, Stephan von Twardowski / emk.de
Beitragsbild: Klaus Ulrich Ruof, EmK-Öffentlichkeitsarbeit

Bericht des Runden Tischs der EMK in Deutschland (PDF)

 

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