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Methodisten werden über Fragen der Homosexualität und die Wahl eines Bischofs beraten

Methodisten beraten im März über zentrale Zukunftsfragen

28. Februar 2020

Methodist/innen aus 16 Ländern in Mittel- und Südeuropa werden sich vom 11.-15. März in Wien zu einer Tagung treffen. Schwerpunkt ist der Bericht einer Studiengruppe zu den Diskussionen um die Einschätzung praktizierter Homosexualität. Ausserdem werden Vorbereitungen für die Wahl eines neuen Bischofs oder einer neuen Bischöfin 2021 getroffen.

Von Polen bis Algerien gehören Methodist/innen aus 16 Ländern zum Bischofsgebiet von Bischof Patrick Streiff. In dieser «Zentralkonferenz Mittel- und Südeuropa» sind methodistische Kirchgemeinden miteinander verbunden, die in grosser Vielfalt und Verschiedenheit in ihren Ländern kirchliches Leben gestalten. Mitte März treffen sich Delegierte aus den Jährlichen Konferenzen (Synoden) dieser Länder zur Exekutivtagung der Zentralkonferenz in Wien.

Weltweit steht die Methodistenkirche vor einer Trennung

Die diesjährige Exekutivsitzung findet im Vorfeld der Generalkonferenz statt, dem höchsten legislativen Gremium der weltweiten Methodistenkirche (United Methodist Church, UMC). Von dieser Tagung im Mai werden Entscheidungen erwartet, die angesichts des seit Jahrzehnten schwelenden Konflikt über die unterschiedliche Einschätzung praktizierter Homosexualität zu einer Trennung der UMC führen könnten. Im Rahmen eines Mediationsprozesses wurde ein Vorschlag erarbeitet, der die Gründung einer traditionell-konservativ geprägten methodistischen Denomination ermöglichen soll. Derzeit ist jedoch weder einzuschätzen, ob dieser Vorschlag tatsächlich angenommen wird, noch wie sich der Prozess der Trennung regional auswirken würde.

Vorschläge für weitere Schritte ausgearbeitet

Auch innerhalb des Bischofsgebiets von Bischof Patrick Streiff gibt es unterschiedliche Positionen im Blick auf den Umgang mit gleichgeschlechtlich Liebenden. Bereits seit Sommer 2019 beschäftigt sich deshalb eine Studiengruppe der Zentralkonferenz MSE mit der Frage, wie eine gemeinsame Zukunft aussehen kann. Diese Studiengruppe wird der Exekutive weitere Schritte vorschlagen. Dieses soll dann noch vor Ende 2020 Vorlagen für Beschlüsse an alle Delegierten der Zentralkonferenz im März 2021 versenden.

Vorbereitungen für die Bischofswahl

Im Jahr 2021 endet auch die Amtszeit von Bischof Dr. Patrick Streiff. Die Delegierten der Zentralkonferenz 2021 haben somit die Aufgabe, eine neue Bischöfin oder einen neuen Bischof zu wählen. Eine entsprechende Arbeitsgruppe hat bereits Nominationsverfahren, Stellenbeschreibung und Profil für eine Bischöfin / einen Bischof erarbeitet. Diese wird sie den Delegierten der Exekutive vorlegen. Das Nominationsverfahren sieht u.a. vor, dass alle stimmberechtigten Mitglieder der Jährlichen Konferenz Kandidat/innen für das Bischofsamt vorschlagen können. Jede/r Pfarrer/in der Methodist/innen in Mittel- und Südeuropa ist grundsätzlich wählbar.

Einblicke in die gemeinsame Arbeit

Auf der Tagesordnung der Exekutive stehen weitere Berichte der Arbeitsgruppen für Kirchenordnung, Theologie und ordinierte Dienste, Kinder- und Jugend bzw. des Frauendienstes. In diesen  Aufgabenfelder sind die Methodistenkirchen im Gebiet der Zentralkonferenz gemeinsam tätig. Ausserdem hören die Delegierten Berichte aus der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa bzw. der Konferenz Europäischer Kirchen.

S.F./ emk.at
Beitragsbild: EMK Schweiz

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