Bezirk

Präambel

Wir Menschen aus der Evangelisch-methodistischen Kirche bekräftigen unseren Glauben an Gott, unseren Schöpfer und Vater, an Jesus Christus, unseren Erlöser, und an den Heiligen Geist, der uns leitet und bewahrt.
Wir erkennen und bejahen, dass wir in Geburt und Leben, in Tod und Ewigkeit ganz von Gott abhängig sind. Geborgen in Gottes Liebe bekräftigen wir den Wert des Lebens und bekennen, dass wir oft gegen Gottes Willen gesündigt haben, wie er uns in Jesus Christus offenbart ist. Wir sind nicht immer treue Haushalter all dessen gewesen, was uns von Gott, dem Schöpfer, anvertraut wurde. Oft sind wir Christus, der alle Menschen zu einer Gemeinschaft der Liebe verbinden will, nur widerwillig gefolgt. Obwohl wir durch den Heiligen Geist berufen sind, neue Geschöpfe in Christus zu werden, haben wir uns seinem weiteren Ruf widersetzt, in unserem Umgang miteinander und mit dieser Erde Volk Gottes zu werden.
Wir bekräftigen unsere Einheit in Jesus Christus. Zugleich wissen wir um die unterschiedliche Ausgestaltung unseres Glaubens in den verschiedenen kulturellen Kontexten, in denen wir gemäß des Evangeliums leben.

Dankbar für Gottes vergebende Liebe, von der wir leben und nach der wir gerichtet werden, bekräftigen wir unseren Glauben an den unschätzbaren Wert jedes Menschen. Deshalb erneuern wir unsere Verpflichtung, treue Zeuginnen und Zeugen des Evangeliums zu sein, nicht nur bis an die Enden der Erde, sondern auch bis in alle Bereiche und Tiefen unseres gemeinschaftlichen Lebens und Arbeitens hinein.
Weil die Kirche ein lebendiger Leib ist, von Gott aus vielen Bereichen der menschlichen Gemeinschaft berufen, war Einmütigkeit in Fragen des Glaubens, der Meinungen und Lebensvollzüge nie charakteristisch für ihr Dasein. Seit frühester Zeit belegen die Briefe des Paulus, das Zeugnis der Evangelien, die Apostelgeschichte und andere neutestamentliche Schriften eine Vielfalt von Einsichten und Auseinandersetzungen über viele Fragen. Wenn immer es daher zu erheblichen Meinungsverschiedenheiten unter Christen kommt – einige davon spalten auch heute die Kirche zutiefst – sollen die Glieder am Leib Christi sich nicht dadurch trennen, dass sie befremdet oder entsetzt darüber sind, noch soll dieses Trennende zugedeckt werden mit falsch verstandenem Harmoniebedürfnis oder dem Wunsch nach Einmütigkeit. Im Gegenteil: Solche Konflikte müssen mit Mut und Ausdauer ausgetragen werden, indem weiterhin alle gemeinsam den Willen Gottes zu erkennen versuchen. In diesem Verständnis und mit dieser Ausrichtung verpflichten wir uns, mutig, voll Vertrauen und Hoffnung, hinzuschauen und die Differenzen unter uns anzupacken. Wir verstehen diese Differenzen als Hinweis darauf, dass Gott noch immer dabei ist, uns zu seinem Volk zu schaffen. Gemeinsam halten wir an dem Glauben fest, dass Gottes Gnade allen Menschen gilt, und dass nichts uns von der Liebe Gottes trennen kann. Darauf vertrauend verpflichten wir uns, weiterhin im respektvollen Dialog mit Andersdenkenden zu bleiben, die Ursachen unserer Meinungsverschiedenheiten zu ergründen, den von Gott gegebenen Wert aller Menschen zu achten und ehrlich das auszusprechen, was uns trennt, während wir in allen Dingen danach streben, wie Christus gesinnt zu leben und den Willen Gottes zu tun.