Typisch methodistisch
Weite Herzen – offene Türen – weites Denken
Einfach «Christenmenschen»
John Wesley, Gründer der methodistischen Kirche, antwortete auf die Frage, was seiner Meinung nach eine Methodistin oder einen Methodisten ausmacht, sinngemäss: Das, was alle, die an Jesus glauben, ausmacht. Methodist:innen zeichnen sich nicht durch Lehre oder Meinungen aus. Ihr Kennzeichen ist die Liebe zu Gott und zu den Mitmenschen. Ein:e Methodist:in ist eine Person, die sich fortwährend «in der Ausbildung» befindet, Gott mit ganzem Herzen, ganzer Seele und ganzem Verstand zu lieben und den Mitmenschen wie sich selbst.
«Typisch methodistisch» ist also, dass es nichts «typisch Methodistisches» gibt. Methodist:innen bauen Brücken. Sie reissen keine Gräben auf.
«‹Ist dein Herz aufrichtig mir gegenüber, so wie mein Herz aufrichtig dir gegenüber ist?› Ich stelle keine weitere Frage. Wenn ja, so gib mir deine Hand. Wegen Meinungen oder Begriffen wollen wir Gottes Werk nicht zerstören. Liebst du Gott und dienst du ihm? Das genügt! Ich reiche dir die rechte Hand der Freundschaft.»
(John Wesley, «Die Kennzeichen eines Methodisten»)
Gemeinsame Grundlagen
Wie bei allen christlichen Kirchen ist die Grundlage des Glaubens der methodistischen Kirche das biblische Zeugnis.
Einen besonderen Akzent setzen Methodist:innen darin, wie sie sich dem biblischen Zeugnis zuwenden.
Auch die Bekenntnisse, mit denen Christ:innen wichtige Glaubensinhalte zu bestimmten Zeiten zusammengefasst haben, anerkennt die methodistische Kirche als wichtige Orientierungshilfe.
Besonders akzentuiert ist in der methodistischen Tradition, dass das christliche Bekenntnis auch in soziale und politische Kontexte übersetzt werden will.
Spiritualität
Die persönliche Beziehung zu Gott ist Zentrum methodistischer Spiritualität.
Wer von der Liebe Gottes überrascht und berührt wurde, kommt in Bewegung. Der lebendige Glaube ist in der Liebe tätig.
Not wenden
Dass Glaube nicht untätig an der Not von Menschen vorübergehen kann, drückt sich in der methodistischen Kirche durch eine Vielzahl von diakonischem Handeln aus – in der Geschichte und Gegenwart.
Zudem bingen Methodist:innen mit dem «Sozialen Bekenntnis» und den «Sozialen Grundsätzen» zum Ausruck, dass sie sich verpflichtet sehen, auch an der Transformation der gesellschaftlichen Systeme mitzuwirken.
Von England über die USA in die Schweiz
Angefangen hat die methodistische Bewegung in England im 18. Jahrhundert. Eine eigenständige methodistische Kirche entstand zunächst in den USA. Von dort kam die Bewegung auch nach Deutschland und in die Schweiz.