Wie wir die Bibel verstehen
Miteinander und aufeinander hören
Das Wort der ersten Zeug:innen
In der Bibel bezeugen Menschen in ihren Worten, wie der dreieinige Gott wirkt, gegenwärtig ist und immer wieder neu kommt. Ihr Zeugnis ist Inspiration, Fundament und Wegweiser für unseren Glauben und unser Handeln, das uns und alle Menschen einlädt, Teil der durch Gott bewirkten Erneuerung der Welt zu werden.
Um die Bibel besser und angemessen zu verstehen, hat sich in der methodistischen Kirche ein Zusammenspiel von Hilfsmitteln bewährt. So erschliessen sich neue, vielleicht bislang unbeachtete Aspekte.
Tradition
Der reiche Schatz christlicher Glaubenstradition hilft uns, das biblische Zeugnis besser zu verstehen: Das haben vor uns Menschen in ihrer Zeit bereits versucht. Neben uns stellen sich heute auch andere dieser Aufgabe.
Der Bogen spannt sich von den Bekenntnissen und Auslegungen der alten Kirche bis zu den wissenschaftlichen Bemühungen um das Verständnis der Bibel in unserer Zeit.
Diese Auseinandersetzung führt uns in einen Dialog mit unterschiedlichen Glaubensstimmen. Wir haben die Wahrheit nicht gepachtet, sondern lernen von anderen Christ:innen vor und neben uns.
Vernunft
Glauben und Denken durchdringen sich gegenseitig: Mit Hilfe des Verstandes erfassen wir das biblische Zeugnis, beschreiben wir unsere Erfahrungen und gehen wir der christlichen Tradition nach. Vernünftig und nachvollziehbar beschreiben wir, welche Einsichten wir gewonnen haben und welche Konsequenzen sich für unseren Glauben daraus ergeben.
Dieses Unterfangen leitet uns zugleich an zu einem Dialog mit den Einsichten, die in den vielfältigen Wissensgebieten aktuell gewonnen werden. Aus diesem Dialog entstehen wichtige und wesentliche Einsichten für unseren Glauben. Wir haben die Wahrheit nicht gepachtet, sondern lernen von anderen Menschen vor und neben uns.
Erfahrung
Wir lesen die Bibel im Licht unserer Erfahrungen. Ebenso deuten wir unsere Erfahrungen mit der Hilfe biblischer Aussagen.
Dies geschieht im Kontext einer Glaubensgemeinschaft. Gemeint sind also nicht nur individuelle Erfahrungen, sondern nicht zuletzt jene, die wir mit anderen teilen.
Dass wir die eigene und gemeinschaftliche Erfahrung zur Auslegung der Bibel heranziehen, unterstreicht: Lesen und Verstehen der Bibel geschieht aus der Suche nach dem lebendigen Gott heraus und zielt darauf ab, dem dreieinigen Gott (neu) zu begegnen.