Methodist:innen in der Schweiz
Seit 150 Jahren ein Teil der Schweizer Kirchenlandschaft
Erste methodistische Prediger waren ab 1840 in der Schweiz wirksam. Durch ihre Wirksamkeit entstanden Gemeinden in Lausanne und Umgebung. Später weitere in Zürich, Basel und Bern. Die methodistische Bewegung breitete sich danach vor allem in den reformierten Gebieten rasch aus.
Anfänge in der Westschweiz
Einer erste methodistische Kapelle
1840 kamen erste methodistische Prediger von Grossbritannien her in die Westschweiz. Charles Cook begann in Lausanne, Genf und Neuchâtel zu arbeiten. Die Arbeit war erfolgreich. In Lausanne wurde daraufhin eine methodistische Kapelle gebaut. Sie wurde 1867 eingeweiht.
Bereits 1870 begann jedoch ein Rückgang. 1901 wurde die Arbeit beendet. Die Bischöfliche Methodistenkirche übernahm die Kapelle in Lausanne.
Anfänge der Bischöflichen Methodistenkirche
Ernst Mann, ein junger methodistischer Prediger der Bischöflichen Methodistenkirche aus Deutschland, kam 1856 nach Genf, um dort unter den deutschprachigen Schweizer:innen und den dort lebenden Deutschen zu wirken. Der erhoffte Erfolg blieb aus. Daher begab sich Mann nach Lausanne. Dort erlaubte ihm Charles Cook, in den von ihm genutzen Räumen zu predigten. So entstand in Lausanne eine erste Gemeinde der Bischöflichen Methodistenkirche..
Anfänge in der Deutschschweiz
Im Herbst 1856 kam mit Hermann von Jacobsmühlen ein weitere methodistischer Prediger aus Deutschland in die Schweiz. Er begann zunächst in Zürich mit Versammlungen in von ihm gemieteten Räumen an der Torgasse. Die wurden bald zu klein. Ein grösserer Raum wurde im Zunfthaus «Zur Waag» eingemietet. Die Arbeit wuchs rasch weiter. Daher wurde 1857 mit Engelhardt Riemenschneider ein weiterer Prediger der Bischöflichen Methodistenkirche aus Deutshland nach Zürich gesandt. Bereits 1859 musste die rasch wachsende Gemeinschaft erneut in ein grösseres Gebäude umziehen.
Zugleich waren die beiden Prediger auch im Umland aktiv. Auch dort entstanden erste methodistische Gemeinschaften.
Ab 1860 begann – ebenfalls von Deutschland her kommend –Ludwig Nippert in Basel zu wirken. Bereits 1862 konnte dort eine beräumige Kapelle an der Wallstrasse gebaut und eingeweiht werden.
Lausanne, Zürich und Basel waren die Zentren, von denen aus die Bischöfliche Methodistenkirche in der Schweiz ausgebreitet hat. Bald entstanden methodistische Versammlöungen auch in vielen anderen Regionen und Städten – so etwa in Biel, Winterthur und St. Gallen.
Die Ausbreitung der Bewegung hatte neben der religiösen immer auch eine soziale Dimension. An vielen Orten waren «Sonntagschulen», eine für die damalige Zeit innovative Form der kirchlichen Arbeit mit Kindern- und Jugendlichen, wchtige Bausteine. Zudem entstanden verschiedene Sozialwerke, eta Diakonissenhäuser, aus der Arbeit.
Die Bischöfliche Methodistenkirche gehörte auch bei vielen überkirchlichen Zusammenschlüssen udn Verbünden zu den ersten Mitgliedern. So war sie 1881 an der Gründung des Christl. Sängerbunds der Schweiz beteiligt. Ebenso war sie 1919 Gründungsmitglied des Verbands evangelischer Freikirchen und Gemeinschaften. Bereits 1922 wurde die Bischöfliche Methodistenikirche Mitglied des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbunds (heute: Evangelisch-reformierte Kirche der Schweiz, EKS).
Anfänge der Evangelischen Gemeinschaft
Auch von der «Evangelischen Gemeinschaft» einem anderen Teil der methodistischen Bewegung in den USA, kamen um 1865 erste Prediger in die Schweiz. Der in Deutschland geborene, dann in die USA ausgewanderte Prediger Jakob Kächele förderte den Aufbau und die rasche Ausbreitung dieser methodistischen Gemeinden. Ausgehend von Bern begann er seine Arbeit 1866. In Thun entstand eine weitere Gemeinde. Von dort aus ghründete er die methodistische Versammlung in Interlaken. Zugleich breitete sich die Bewegung im Simmental rasch aus. Ab 1867 entstanden Gemeinden in Burgdorf, Langenthal und Huttwil. Das Wachstum setzte sich dann in Zofingen, Basel sowie den Kantonen Glarus und Thurgau fort. Zudem entstanden ab 1868 auch Versammlungen der Evangelischen Gemeinschaft im Elsass, zunächst in Strasbourg und dann in Colmar.
Vor allem in den ersten 25 Jahren breiteten sich die beiden deutschsprachigen Zweige schnell aus. Die entstandenen Gemeinden gewannen Mitglieder und Freunde und führten oft grosse Sonntagsschulen und Chöre.
Die Evangelisch-methodistische Kirche
Im Rahmen der weltweiten Vereinigung der Bischöflichen Methodistenkirche mit der Evangelischen Gemeinschaft entstand 1968 die «Evangelisch-methodistische Kirche».
Heute gehören rund 21 500 Personen aller Altersgruppen in 115 Kirchgemeinden (Stand: Ende 2023) in der Schweiz zur Evangelisch-methodistischen Kirche.