Anfang September trafen sich die Mitglieder des Afrikanischen Bischofskollegiums der Methodisten zu einer Retraite, an deren Ende sie bekräftigten, dass sie keine Vorstösse oder Pläne unterstützen würden, die zu einer Spaltung oder Auflösung der United Methodist Church (UMC) führen.
Zehn afrikanische Bischöfe nahmen an der Retraite des «Africa College of Bishops» vom 2. bis 6. September in Mutare (Zimbabwe) teil. Sie stand unter dem Motto «Die afrikanische Kirche neu Denken: Ein Aufruf, unsere afrikanische Identität angesichts sich verändernder Realitäten in der weltweiten United Methodist Church zurückzugewinnen.» In einer Erklärung zum Abschluss der Retraite hielten die Bischöfe fest: «Wir unterstützen keine Regelungen, die eine Auflösung der United Methodist Church fordern. Wir halten an unseren Werten als connexionale und weltweite Kirche fest, die sich dem Ziel verschrieben hat, ‹Menschen in die Nachfolge Jesu Christi zu führen, um so die Welt zu verändern›».
Nach den Entscheiden der Generalkonferenz der UMC Ende Februar diesen Jahres, bei der die traditionelle Einschätzung praktizierter Homosexualität bestätigt und zugleich disziplinarische Massnahmen beschlossen wurden, um diese Bestimmungen durchzusetzen, sind in den Kirchenteilen weltweit Gespräche darüber im Gange, wie die Zukunft der UMC aussehen kann. Vor allem in den USA werden derzeit unterschiedliche Modelle diskutiert, die auf eine Trennung der Kirche hinauslaufen würden.
Selbstbestimmung eingefordert
Der Präsident des «Africa College of Bishops», John K. Yambasu aus Sierra Leone, sagte, die Bischöfe würden es nicht zulassen, dass andere die Tagesordnung für die Kirche in Afrika festlegen. Die Bischöfe sagten, sie seien besorgt darüber, dass in den Vereinigten Staaten Gespräche über die Zukunft der United Methodist Church ohne afrikanische Vertreter geführt werden. «Wir können nicht zulassen, dass eine Spaltung der weltweiten Kirche die Kirche in Afrika wieder aufspaltet. Wir können nicht zulassen, dass eine Spaltung uns weiter zu Bürgern zweiter Klasse in einer Kirche macht, die uns nur dann braucht, wenn sie unsere Stimmen will», heisst es in der Erklärung weiter. «Als Afrikaner haben wir das Recht auf Selbstbestimmung und das Recht, für uns selbst zu sprechen und zu bestimmen, wer wir sein wollen.»

Zugleich bekräftigten die afrikanischen Bischöfe auch ihre Haltung zur Homosexualität: «Als afrikanische Kirche akzeptieren oder unterstützen wir praktizierte Homosexualität nicht, weil sie mit den Lehren der Schrift unvereinbar ist».
Kirche mit einem sehr guten Ruf
Die Tagesordnung für das Treffen sah einen Austauschs mit einige methodistischen Bischöfen aus den USA vor, die ebenfalls eine traditionelle Sicht vertreten. Anwesend waren die Bischöfe L. Jonathan Holston von der South Carolina Conference, Scott Jones von der Texas Conference, Gary Mueller von der Arkansas Conference und James Swanson Senior von der Mississippi Conference. Bischof Mueller sagte, der Austausch mit den afrikanischen Bischöfen sei «aufschlussreich, erweiternd, demütigend und manchmal verurteilend» gewesen. Er habe ein viel klareres Verständnis dafür entwickelt, was für Afrika wichtig ist, sagte Mueller weiter. Bischof Swanson ergänzte, er sei zur Überzeugung gekommen, dass die Methodist/innen in den USA nicht verstünden, «wie wertvoll und teuer der Name der United Methodist Church ist, nicht nur für die afrikanischen Bischöfe, sondern auch für das afrikanische United Methodist Volk.» Für die Methodist/innen in Afrika sei das mehr als der Name einer Denomination. Er sei «ein wirklich wertvolles Gut: Türen öffnen sich diesem Namen; er ruft Respekt hervor auch bei Menschen, die keine Methodisten sind, selbst bei politischen Persönlichkeiten, wirtschaftlichen Institutionen, Bildungseinrichtungen», sagte er.
Für eine Neustrukturierung der Kirche
Auch die Bischöfe der UMC auf den Philippinen verabschiedeten nach einem Treffen Ende August eine Stellungnahme. In ihrem Schreiben schlagen sie eine Restrukturierung der UMC vor. Dabei solle den regionalen und lokalen Teilen der Kirche höhere Selbständigkeit zugebilligt werden. Diese sollten die Kompetenz erhalten, «über ihr Zeugnis, ihre Mission und ihren Dienst zu entscheiden», so dass sowohl die je lokalen Kirchen als auch ihre weltweite Verbundenheit bewahrt werden können.
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