Ausschuss prüfte Ausgaben für Bischöfe und kirchliche Behörden

Steigende Lebenshaltungskosten und rückläufige Mitgliederzahlen und Spenden: Der Vorstand der Finanzkommission der weltweiten Methodistenkirche beriet Mitte November unter schwierigen Vorzeichen über das Budget für 2024 und die Planung für 2025 bis 2028. Auf seiner Online-Sitzung am 17. November verabschiedete der Vorstand des General Council on Finance and Administration (GCFA), der Kommission für Finanzen und Verwaltung…

Steigende Lebenshaltungskosten und rückläufige Mitgliederzahlen und Spenden: Der Vorstand der Finanzkommission der weltweiten Methodistenkirche beriet Mitte November unter schwierigen Vorzeichen über das Budget für 2024 und die Planung für 2025 bis 2028.

Auf seiner Online-Sitzung am 17. November verabschiedete der Vorstand des General Council on Finance and Administration (GCFA), der Kommission für Finanzen und Verwaltung der United Methodist Church die Budgets der weltweit agierenden kirchlichen Behörden und der Bischöfinnen und Bischöfe für das Jahr 2024.

Höhere Gehälter

Bereits im August hatte der Vorstandder GCFA gebilligt, dass die Bischöfinnen und Bischöfe im nächsten Jahr eine Gehaltserhöhung von 2% erhalten. Schon damals hatte der für diesen Finanzbereich verantwortliche Pfarrer William Williams dem Ausschuss mitgeteilt, dass diese Erhöhung unter dem für 2024 erwarteten Anstieg der Lebenshaltungskosten liege.

An der jüngsten Sitzung beschloss die Kommission daher stattdessen eine Gehaltserhöhung von 3% für die Bischöfinnen und Bischöfe. Ausserdem stimmten die Mitglieder der Kommission einem Antrag zu, auch die Unterstützung für die Bürozulage der Bischöfinnen und Bischöfe um 3% zu erhöhen. So können auch die Gehälter der bischöflichen Assistent:innen erhöht werden. Mit allen Ergänzungen genehmigte der Vorstand der GCFA einen Ausgabenplan für den Bischöflichen Fonds in Höhe von 24,8 Millionen US-Dollar.

Mit Spendengeldern finanziert
Die Arbeit der methodistischen Kirche finanziert sich weitgehend durch freiwillige Kirchenbeiträge der Methodist:innen weltweit.
Mit «Umlagen» – Anteilen an diesen freiwilligen Kirchenbeiträgen – wird die Arbeit der Bischöfinnen und Bischöfe, der weltweit agierenden kirchlichen Behörden und anderer für die weltweite United Methodist Church arbeitender Dienste finanziert. Diese Umlagen werden von den Jährlichen Konferenzen (Synoden) weitergeleitet, die ihrerseits Umlagen von den Kirchgemeinden erhalten.

Weniger Ausgaben

Auch über die Budgets der 10 weltweit agierenden kirchlichen Organisationen der United Methodist Church beriet der Vorstand der GCFA. In Anbetracht der sich abzeichnenden grossen Zahl von Kirchgemeinden, die sich von der United Methodist Church trennen, hatte der GFCA den Organisationen empfohlen, ihre Haushaltspläne schon ab 2020 in Erwartung niedrigerer Spendeneinnahmen aufzustellen. Mit den Budgets für das nächste Jahr wird dieser Trend zum Sparen fortgesetzt.

Insgesamt rechnen die Organisationen und die 🔗Africa University, einer Universität der United Methodist Church für ganz Afrika in Mutare, Simbabwe, mit Ausgaben in Höhe von etwa 142 Millionen US-Dollar. Die Gesamtausgaben für 2024 verzeichnen dabei einen Rückgang von 15% im Vergleich zu 2017, als der aktuelle, von der 🔗Generalkonferenz, dem obersten Leitungsgremium der United Methodist Church, 2016 genehmigte Haushalt in Kraft trat.

Stellenabbau

«Zwischen der letzten Generalkonferenz und heute wurde das Personal der Agenturen um 40% reduziert», sagte Dawn Wiggins Hare, die ein Gremium leitet, an dem die obersten Führungskräfte der Organisationen gemeinsam beraten. «Im Jahr 2016 gab es fast 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in diesen Organisationen. Gegenwärtig sind es noch 483.»

Weitere Kürzungen möglich

Neben den Budgets für das kommende Jahr befasste sich der Vorstand der GCFA auch mit der Frage, wie sich die Spendenrückgänge durch die Kirchenaustritte auf den Haushalt 2025 bis 2028 auswirken könnten, der der 2024 in den USA tagenden Generalkonferenz vorgelegt werden soll. Der Vorstand plante bereits, der Generalkonferenz einen deutlich niedrigeren Vierjahreshaushalt von 370,5 Millionen US-Dollar vorzuschlagen. Dies ist der kleinste Haushalt, der der Generalkonferenz seit 1984 vorgelegt wurde.

Rick King, der leitende Finanzbeamte der Kommission, deutete an, dass möglicherweise weitere 20 Millionen US-Dollar gestrichen werden müssen. «Die Austritte sind schneller und in höherem Masse erfolgt als erwartet», sagte King. «Das hat Auswirkungen auf den Vierjahreshaushalt.»

Weiterarbeit am Haushaltsplan

Im Hintergrund stehen die jahrzehntelangen Diskussionen innerhalb der United Methodist Church um Fragen der menschlichen Sexualität. Zuletzt hatten diese zu einem Bruch innerhalb der Kirche geführt. Gemäss einer inoffiziellen, durch das methodistische Nachrichtenportal UM-News geführten Liste, haben seit 2019 knapp 7300 Kirchgemeinden allein in den USA die United Methodist Church verlassen. Das sind fast 24% der dortigen Kirchgemeinden. Auch das Bischofsgebiet in 🔗Eurasien und die Jährliche Konferenz (Synode) 🔗in Tschechien haben beschlossen, sich in einem geordneten Prozess von der United Methodist Church zu trennen.

Der Vorstand der GFCA will sich im Februar erneut mit dem Haushalt befassen, um den Vorschlag, der der Generalkonferenz vorgelegt werden soll, fertigzustellen. Letztendlich werden die Delegierten der Generalkonferenz dann die Möglichkeit haben, den Haushalt zu ändern und die endgültige Zahlen festzulegen.

S.F./ Originalbeitrag von H.Hahn, UMNS
Beitragsbild: Ein junger Mann hilft beim Einbringen der Kollekte während des Eröffnungsgottesdienstes der Generalkonferenz der United Methodist Church 2016 in Portland, Oregon (USA).  (Foto: Paul Jeffrey, UM News)

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Die Generalkonferenz

Die Generalkonferenz ist das oberste Leitungsgremium der weltweiten Methodistenkirche (🔗United Methodist Church). Die Konferenz kann das Kirchenrecht revidieren und Resolutionen zu aktuellen moralischen, sozialen, politischen und wirtschaftlichen Fragen verabschieden. Sie genehmigt auch Programme und Budgets für kirchenweite Aktivitäten. Sie ist paritätisch mit pastoralen und nicht pastoralen Mitgliedern besetzt. Bischöfinnen und Bischöfe leiten die Tagungen, haben jedoch selbst kein Stimmrecht.

Die nächste Tagung ist vom 23. April bis zum 3. Mai 2024 in Charlotte im US-Bundesstaat North Carolina geplant.

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