DAAD-Preis an syrische Studentin verliehen

Im Rahmen des Internationalen Festes der Theologischen Hochschule Reutlingen am 11. Dezember fand die Verleihung des vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) ausgeschriebenen DAAD-Preises 2024 statt.

Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) fördert unter anderem allgemeine und fachbezogene Betreuungsmassnahmen sowie die Schaffung von gastfreundlichen und leistungsfördernden Rahmenbedingungen an Hochschulen in Deutschland für internationale Studierende. Als solche gelten Studierende, die über eine andere Staatbürgerschaft als die deutsche verfügen und ihre Hochschulzugangsberechtigung nicht in Deutschland erworben haben.

Hohes soziales Engagement

Mit dem DAAD-Preis sollen herausragende internationale Studierende ausgezeichnet werden, die sich sowohl durch besondere akademische Leistungen als auch bemerkenswertes gesellschaftliches oder interkulturelles Engagement hervorgetan haben. Nach genauer Prüfung der Kandidat:innen und einem einstimmigen Beschluss der Prüfungskommission verlieh die Theologische Hochschule Reutlingen, die Ausbildungsstätte der Methodist:innen im deutschsprachigen Raum, den mit 1000 Euro dotierten DAAD-Preis 2024 an Hala Kabbani. Sie studiert an der Hochschule Soziale Arbeit und Diakonie (B.A.) im 5. Semester.

Hala Kabbani wurde 1992 in Syrien geboren. Ihre sehr guten Studienleistungen zeichnen sie ebenso aus wie ihr hohes gesellschaftlich-soziales Engagement, das auch in der Hochschule erfahrbar ist, wie Rektor Prof. Christof Voigt bei der Preisverleihung deutlich werden liess.

Auszeichnung motiviert

Im vergangenen Sommersemester absolvierte Hala Kabbani ihr Praxissemester beim Jugendamt Reutlingen, wo sie seither weiterhin einmal in der Woche tätig ist. Besonders der interkulturelle Austausch und die Arbeit mit Menschen, die in schwierigen sozialen Verhältnissen leben, liegen ihr am Herzen. Sie sieht darin eine bedeutende Aufgabe, die sie mit Leidenschaft und Engagement verfolgt.

Nach der Preisverleihung betonte Hala Kabbani: «Diese Auszeichnung bedeutet mir sehr viel. Sie gibt mir nicht nur neue Motivation, sondern ist auch eine grosse Unterstützung, die ich vollständig dafür einsetzen möchte, mich akademisch und beruflich weiterzuentwickeln. Sie bestärkt mich darin, weiterhin engagiert zu arbeiten und meinen Weg in der sozialen und akademischen Arbeit fortzusetzen.»

Interkulturelles Lernen an der Hoschschule

Bereits durch ihre Anbindung an die weltweite methodistische Kirche ist die Theologische Hochschule Reutlingen international aufgestellt. Studierende aus verschiedenen Ländern sollen gefördert werden und eine offene, einladende Hochschulgemeinschaft erleben und mitgestalten können. Hier gehört interkulturelles Lernen zu einem Kernbestand der Ausbildung.

Die derzeitig etwa 140 eingeschriebenen Studierenden in den Fächern Soziale Arbeit und Diakonie (B.A.), Theologie (B.A. und M.A.) und Christliche Spiritualität im Kontext verschiedener Religionen und Kulturen (M.A.) kommen überwiegend aus Deutschland. Aber auch Studierende und Lehrende etwa aus dem Iran, aus Syrien, aus der Schweiz, aus Südkorea oder mit Wurzeln in der Türkei prägen das Campusleben und den akademischen Betrieb. Die Gruppe der internationalen Studierenden unter der Begleitung von Prof. Marziyeh Bakhshizadeh und Prof. Stephan von Twardowski trifft sich regelmässig zum Austausch über Studien- und Lebenserfahrungen, zur gegenseitigen Unterstützung und Förderung und zur Organisation von hochschulweiten interkulturellen Veranstaltungen wie dem internationalen Fest.

Stephan von Twardowski, TH Reutlingen