Die methodistische Landkarte verändert sich
In den kommenden Monaten sind vier Tagungen von methodistischen Zentralkonferenzen geplant. Neue Bischöf:innen werden gewählt. In Afrika entsteht eine neue Zentralkonferenz.

In den kommenden Monaten sind vier Tagungen von methodistischen Zentralkonferenzen geplant. Neue Bischöf:innen werden gewählt. In Afrika entsteht eine neue Zentralkonferenz.
Die Generalkonferenz, die 2024 tagte, hatte die Gründung einer neuen Zentralkonferenz sowie die Ernennung von zwei neuen Bischöf:innen auf dem afrikanischen Kontinent beschlossen. Dadurch wird es auf dem afrikanischen Kontinent neu vier statt bisher drei Zentralkonferenzen geben. Die Zahl der afrikanischen Bischöf:innen wird sich von 13 auf 15 erhöhen.
Gemäss dem Beschluss sollen aus der bisherigen Zentralkonferenz Afrika zwei Zentralkonferenzen werden. Es entsteht neu die Zentralkonferenz Ostafrika und die Zentralkonferenz Südliches Afrika. Am 13. März werden die Delegierten der Zentralkonferenz gemeinsam zusammenkommen, um diese Neuordnung zu beschliessen. Danach wählen die Delegierten separat die ihnen zugeteilten Bischöf:innen.
In Afrika, Europa und auf den Philippinen bilden die Jährlichen Konferenzen (Kirchenparlamente) einer grösseren Region sogenannte Zentralkonferenzen. Die Delegierten sind zu gleichen Teilen Laien und pastorale Mitglieder. Die Zentralkonferenz koordiniert die gemeinsame Arbeit und Mission und wählt ihren Bischof oder ihre Bischöfin.
Die Jährliche Konferenz Schweiz-Frankreich-Nordafrika ist Teil der Zentralkonferenz von Mittel- und Südeuropa (ZK MSE), zu der neben der Schweiz 12 weitere Länder von Polen bis Nordafrika gehören.
Die Generalkonferenz ist das oberste Leitungsgremium der weltweiten Methodistenkirche (United Methodist Church). Die Konferenz kann das Kirchenrecht revidieren und Resolutionen zu aktuellen ethischen, sozialen, politischen und wirtschaftlichen Fragen verabschieden. Sie genehmigt auch Programme und Budgets für kirchenweite Aktivitäten.
Die letzte Tagung fand 2024 statt.
Die Zentralkonferenz Ostafrika umfasst Mitglieder der United Methodist Church in Äthiopien, Kenia, Ruanda, Südsudan und Uganda. Auch Burundi gehört neu zu dieser Zentralkonferenz. Nach mehr als einem Jahrzehnt interner Spaltungen haben sich die Methodist:innen dort 2018 vollständig mit der United Methodist Church wiedervereinigt.
Die Zentralkonferenz Südliches Afrika besteht aus den Mitgliedern der United Methodist Church in Angola, Botswana, Madagaskar, Malawi, Mosambik, Namibia, Eswatini (früher Swasiland), Südafrika und Simbabwe.
Die bisherige Zentralkonferenz Kongo wird umbenannt in Zentralkonferenz Mittleres Afrika. Sie umfasst die methodistische Kirche in der Zentralafrikanischen Republik, der Demokratischen Republik Kongo, Gabun, der Republik Kongo, Tansania und Sambia.
Zur Zentralkonferenz Westafrika gehörten die Methodist:innen in Senegal, Guinea-Bissau, Guinea, Sierra Leone, Liberia, Mali, Burkina Faso, Niger, Nigeria und Kamerun.
Die Neuordnung der kirchlichen Arbeit auf dem afrikanischen Kontinent soll dazu beitragen, die Arbeit der United Methodist Church dort zu stärken. Die Zahl der Methodist:innen nehme in Afrika seit langem zu, sagt Mande Muyombo, Bischof für die Region Nord-Katanga und Präsident des Bischofskollegiums für Afrika. «Eine solche Umgestaltung und Ergänzung der Zentralkonferenzen steht im Einklang mit den kulturellen und geografischen Gegebenheiten.»
Jede Zentralkonferenz werde in der Lage sein, in ihrem eigenen Kontext zu gedeihen, sagte Muyombo. So leben die Methodist:innen in Ostafrika beispielsweise in einem multireligiösen Umfeld, in dem die Aufrechterhaltung guter Beziehungen zwischen Christ:innen und Muslim:innen für den Aufbau der Gesellschaft entscheidend ist.
Die Zentralkonferenz Kongo (neu: Mittleres Afrika), die ursprünglich für den 30. März bis 4. April in Kindu in der DR Kongo geplant war, wird nun vom 10. bis 13. Juli in Kitwe, Sambia, stattfinden. Bischof Gabriel Yemba Unda, Vorsitzender des Bischofskollegiums der Kongo-Zentralkonferenz, gab die Entscheidung bekannt, die nach intensiven Beratungen zwischen dem Bischofskollegium und dem Bischofsrat getroffen wurde. Das bedeutet, dass die Zentralkonferenz erst mehr als ein Jahr nach der letztjährigen Generalkonferenz stattfinden wird.
Die Verschiebung und Verlegung dieser Tagung in ein anderes Land ist den anhaltenden kriegerischen Auseinanderssetzungen im Osten der DR Kongo geschuldet. Die Einnahme von Goma und Bukavu durch die Rebellenbewegung M23 hat zu einer humanitären Krise mit Tausenden von vertriebenen Zivilist:innen und zahlreichen Toten geführt.
Die Zentralkonferenz Ostafrika wird vom 13. bis 17. März zusammentreten und einen Bischof oder eine Bischöfin wählen, so dass insgesamt zwei Bischöf:innen hier Dienst tun. Die Zentralkonferenz für das südliche Afrika wird zur gleichen Zeit tagen. Die Delegierten wählen drei Bischöf:innen, sodass sie insgesamt vier Bischöf:innen haben.
Relativ spät, nämlich vom 10. bis 13. Juli tagt die Zentralkonferenz Mittleres Afrika. Aufgrund der unsicheren Lage im Ostkongo musste ein neuer Tagungsort bestimmt und der Termin verschoben werden. Die Konferenz plant, drei Bischöf:innen zu wählen, sodass insgesamt fünf Bischöf:innen zur Verfügung stehen.
Auch ausserhalb von Afrika finden oder fanden Tagungen von Zentralkonferenzen statt. Die Zentralkonferenz in Deutschland wählte im Februar Bischof Werner Philipp als Nachfolger von Bischof Harald Rückert. Die Zentralkonferenz Westafrika hat bereits im Dezember 2024 die Bischöfe Ande Ikimun Emmanuel und James Boye-Caulker gewählt. Auf den Philippinen bestätigten die Delegierten im November 2024 die Bischöf:innen Rodel M. Acdal, Ruby-Nell M. Estrella und Israel M. Painit im Amt.
Die Zentralkonferenz für Mittel- und Südeuropa wird vom 13. bis 16. März tagen. Hier stehen keine Bischofswahlen an, nachdem Bischof Stefan Zürcher im November 2022 als Nachfolger von Bischof Patrick Streiff gewählt worden war.
Die Zentralkonferenz für Nordeuropa und Eurasien tagt vom 2. bis 6. April. Gewählt wird dann ein Nachfolger für Bischof Christian Alsted für das Bischofsgebiet Nordeuropa, Baltikum und Ukraine. Das Bischofsgebiet Eurasien mit den vier Jährliche Konferenzen (Kirchenparlamenten) Russland, Weissrussland, Kirgisistan und Kasachstan verlässt am 3. April die United Methodist Church. Die Kirche dieses Bischofsgebiets wird zu einer autonomen methodistischen Denomination.
S.F. / Quellen: Heather Hahn, UMNS, und Chadrack Tambwe Londe, UMNS