Entsetzt über die Bombardierung des Spitals
Kirchliche Stellungnahmen verurteilen den Raketenangriff auf ein von der anglikanischen Kirche verwaltetes Spital in Gaza am Palmsonntag aufs Schärfste und fordern ein Ende des Krieges.

Kirchliche Stellungnahmen verurteilen den Raketenangriff auf ein von der anglikanischen Kirche verwaltetes Spital in Gaza am Palmsonntag aufs Schärfste und fordern ein Ende des Krieges.
Am Morgen des Palmsonntag, 13. April wurde das von der anglikanischen Episkopalkirche von Jerusalem und dem Nahen Osten verwaltete Al-Ali-Al-Arab-Spital in Gaza durch israelische Streitkräfte mit Raketen angegriffen. Es war bis dahin das letzte noch funktionierende Spital im Gazastreifen.
Beim Angriff wurden das zweistöckige genetische Labor zerstört sowie die Gebäude der Apotheke und der Notaufnahme beschädigt. Auch umliegende Gebäude, unter anderem die anglikanische St. Philip’s-Kirche, wurden beschädigt. Nach Angaben der israelischen Armee habe die Terrorgruppe Hamas die Klinik als Kommandozentrale genutzt.
«Nur zwanzig Minuten vor dem Angriff forderte die israelische Armee alle Patient:innen, Angestellten und Vertriebenen auf, das Spitalgelände sofort zu verlassen, bevor sie es bombardierte», schreibt der anglikanische Bischof von Jerusalem, Hosam Naoum in einer am Palmsonntag veröffentlichten Stellungnahme.
Der Bischof verurteilt den Angriff «aufs Schärfste». «Die Diözese Jerusalem ist entsetzt über die Bombardierung des Spitals», schreibt der Bischof weiter. Verletzte oder Todesopfer habe es durch den Angriff direkt keine gegeben. «Ein Kind, das zuvor eine Kopfverletzung erlitten hatte, starb jedoch tragischerweise an den Folgen der überstürzten Evakuierung.»
Auch Jerry Pillay, Generalsekretär des Ökumenischen Rats der Kirchen, verurteilte in einer Stellungnahme am Palmsonntag den Angriff auf das Spital «aufs Schärfste». Nicht nur sei das Spital bereits zum fünften Mal seit Beginn der kriegerischen Auseinandersetzungen angegriffen worden. «Dass dieser Angriff am Palmsonntag, zu Beginn der Karwoche, stattfand, macht die Empörung und die Trauer noch grösser.»
Krankenhäuser dürften nicht Ziele militärischer Angriffe sein, schreibt Pillay weiter. «Die wiederholten Angriffe auf diese von der Kirche betriebene medizinische Einrichtung spiegeln das unerträgliche Leid der Menschen in Gaza wider, deren Würde und Menschlichkeit weiterhin verletzt werden.»
Pillay fordert die internationale Gemeinschaft zum Handeln auf. Sie solle die Zivielbevölkerung schützen «und dazu beizutragen, diesen brutalen Krieg zu beenden». Auch Bischof Naoum ruft in seiner Stellungnahme «alle Regierungen und Menschen guten Willens auf, einzugreifen und jede Art von Angriffen auf medizinische und humanitäre Einrichtungen zu unterbinden» sowie «diesen schrecklichen Krieg und das Leiden so vieler Menschen zu beenden».
S.F. / Quellen im Beitrag verlinkt