Der Samstagmorgen der Jährlichen Konferenz an der Lenk stand im Zeichen des Abschieds und des Neuanfangs: Bischof Patrick Streiff wurde nach 18 Jahren im Bischofsamt verabschiedet aus dem aktiven Dienst und Stefan Zürcher als neuer Bischof willkommen geheissen. Damit geht ein längerer Übergabeprozess von Bischof zu Bischof zuende.
Zwei Kirchenlieder und eine Bridge von den Wise Guys hatten die Pfarrpersonen umgeschrieben und sangen auf diese Weise Bischof Patrick Streiff ihren Dank zu. Sie standen unerwartet auf, gingen nach vorne und besangen den Dienst des Bischofs. Er erhielt anschliessend ein Buch mit Segenswünschen aus der Dienstgemeinschaft als Erinnerung an die Segenszeichen, die er bereits hinterlassen hat und nun seinen Ruhestand prägen sollen. Es folgte die erste Standing Ovation. Die Dankbarkeit für den langen Dienst vom Bischof, verlängert durch die Corona-Pandemie, war im Raum spürbar.
Süsse Dankesgrüsse
Auch die Laien drückten ihren Dank aus. Aus all den Ortschaften, an denen Patrick Streiff eine Jährliche Konferenz geleitet und geprägt hatte, kamen süsse Grüsse zusammen. Zudem brachten alle Laien einen Blumengruss mit, den Patrick Streiff einsammeln und als Zeichen des Dankes seiner Frau Heidi übergeben konnte. Auch für sie gab es eine Standing Ovation.
Als Zeichen für den nun anbrechenden (Un-)Ruhestand gab es zudem vom Vorstandspräsidenten Roland Affolter einen Seesack mit Wanderführer, Kompass, Notfall-Set, Luft-Drachen und Escape-Game für all die Unternehmungen von Patrick und Heidi Streiff zu zweit oder mit ihren Kindern und Grosskindern.
Eine intensive Zeit
Im Anschluss richtete Bischof Patrick Streiff noch einmal das Wort an die Delegierten. Er beschrieb seine Bischofszeit als eine intensive Zeit. Gewisse Dinge habe er sehr genossen, bei anderen freute er sich darauf ein paar Tage Ruhe zu haben. «Es ist ein Geschenk Gottes, das ich immer wieder zur Ruhe kommen konnte und aus dieser Ruhe heraus mich auf jenes ausrichten konnte, was der Geist Christi aufbauen möchte.»
Stabübergabe
Es sei ihm ein tiefes Anliegen, dass die Früchte des Geistes, Liebe, Freude, Friede und Gelassenheit, in unserer Kirche sichtbar werden und in die Kirche Christi aufgebaut werden dürfe. Er dankte für all die Zeichen der Begleitung und alle Gebete. Es sei ein Netz gewesen, das ihn trug. Dies, so sei er überzeugt, werde weitergehen und auch Stefan Zürcher in seinem nun beginnenden Dienst tragen. Diesem übergab er die Verantwortung für das Bischofsgebiet.
«Heimat-Konferenz»
Bischof Stefan Zürcher beschrieb die Übergabe an dieser Jährlichen Konferenz als einen besonders emotionalen Moment. Es sei die letzte Jährliche Konferenz des Bischofsgebiets, an der nun eine solche Übergabe stattfindet. Zudem sei es seine «Heimat-Jährliche Konferenz». Hier würden ihn viele kennen, er kenne viele. In dieser Konferenz sei er als Pfarrer und Distriktvorsteher gewachsen, und er sei gespannt auf die Veränderung nun ins Bischofsamt.
Räume schaffen
Im Blick auf das, was ihm in seiner Aufgabe als Bischof wichtig ist, sei das Motto der Tagung hilfreich. In Anlehnung an dieses Motte formulierte er: «Beziehungen schaffen Lebens-Räume». Deshalb sei es ihm wichtig, diese Beziehungen besonders wichtig in diesem nun anbrechenden Dienst. Das Konferieren solle dabei der Sache, aber auch den Menschen gerecht werden. Zudem wolle er mithelfen, «Experimentier-Räume» zu schaffen. Räume und Horizonte sollen erweitert und Zäune überwunden werden.
Er dankte besonders Bischof Patrick Streiff sowie Urs Schweizer und André Töngi aus dem Bischofsbüro, dem Kabinett und der ganzen Konferenz für die bereits erfolgte und jede folgende Unterstützung.
Bischof für «einen bunten Haufen»
Distriktsvorstehern Brigitte Moser hiess Stefan Zürcher und seine Frau Valerie im Namen der ganzen Konferenz herzlich willkommen. Die Jährliche Konferenz Schweiz-Frankreich-Nordafrika sei «ein bunter Haufen». Die Methodist:innen dieser Länder seien unterschiedlich und nicht immer gleicher Meinung. Dennoch zeige sich immer wieder, dass ein gemeinsames Unterwegssein möglich ist.
Als Zeichen dieser zusammenkommenden Unterschiedlichkeit übergab Brigitte Moser Stefan und Valerie Zürcher Lebensmittel aus allen Regionen des Konferenzgebietes. «Nun ist es eure Aufgabe, eine geschmacksvolle Mahlzeit daraus zuzubereiten. Es soll euch zum Gleichnis werden, dass auch Unterschiedlichkeit zu einer Harmonie werden kann.»
Sarah Bach / S.F.
Beitragsbild: Die Delegierten der Jährlichen Konferenz danken Heidi und Patrick Streiff. (Foto: S.F. / EMK Schweiz)
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