Ich bin nicht einverstanden, weder mit dem Inhalt, noch mit Ihrem journalistischen Vorgehen.
Zum Inhalt: die Argumentationslinie von Westpath habe ich genau so als Anlegerin von Credit Suisse zu hören bekommen. Dafür wie lange Credit Suisse und Westpath in solche Firmen investieren, hat sich noch nicht viel Änderung ergeben. Es gibt heute genügend Anlageeinrichtungen mit ethischen Anlagegrundsätzen, die auf Investitionen in fossil basierte Firmen verzichten, so dass Kirchen ihre Anlagen in Übereinstimmung mit Klimazielen tätigen können. Wenn es darum geht, die dringend notwendige Energiewende herbeizuführen, um unsere Lebensgrundlage zu erhalten, ist es zielführender, in Firmen zu investieren, welche bereits heute diesem Ziel entsprechen, und nicht noch durch Lobbying dazu gebracht werden müssen. Wir haben nicht viel Zeit. Gut fünf Jahre.
Sie schreiben einen zweiseitigen Artikel, der nur die konservative Anlagestrategie «best in class» bespricht. Sie nehmen dazu nicht einmal Stellung. Konstruktiver Journalismus heisst für mich, die Lösungen für morgen in den Blick zu nehmen. Das hiesse hier: Einem Unternehmen wie Westpath Firmen gegenüber zu stellen, welche in Bezug auf Finanzanlagen echte Alternativen und Antworten auf die heutigen Herausforderungen suchen. Die gibt es, und davon schweigt Ihr Artikel. Kleiner Tipp: Invethos, Forma Futura. Lösungen vorstellen, anstatt die Verteidigung von alten, dysfunktionale Strategien zu besprechen. Wir brauchen den Blick nach vorn, wir brauchen Lösungen, wir brauchen die Geschichten von Menschen, die sich aufmachen, Anlagemöglichkeiten in Übereinstimmung mit den Klimazielen zu generieren, und wir brauchen Kirchen, die nicht das Alte verwalten, und Medien, die nicht nur ausgewogene Artikel zum Alten präsentieren. Dringend.
Michèle Fark
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