Methodistische Bischöfe in Afrika: «Wir werden bleiben!»

Die methodistischen Bischöf:innen in Afrika haben Anfang September eine Erklärung verabschiedet, in der sie bekräftigen, dass sie die United Methodist Church nicht verlassen, sondern ihren Dienst weiter in dieser weltweiten Kirche ausüben wollen. Andere Methodist:innen drängen dagegen auf einen Bruch. In den Auseinandersetzungen innerhalb der United Methodist Church zu Fragen der menschlichen Sexualität, besonders zum…

Die methodistischen Bischöf:innen in Afrika haben Anfang September eine Erklärung verabschiedet, in der sie bekräftigen, dass sie die United Methodist Church nicht verlassen, sondern ihren Dienst weiter in dieser weltweiten Kirche ausüben wollen. Andere Methodist:innen drängen dagegen auf einen Bruch.

In den Auseinandersetzungen innerhalb der United Methodist Church zu Fragen der menschlichen Sexualität, besonders zum Verständnis von Ehe und der Beurteilung von Homosexualität haben in den vergangenen Monaten viele Personen und Kirchgemeinden 🔗vor allem in den USA diese weltweite Methodistenkirche verlassen. Weitere Kirchenteile und Bischofsgebiete in 🔗Osteuropa und 🔗Eurasien haben angekündigt, dies tun zu wollen. Die Mehrheit der Methodist:innen dort vertreten ein traditionelles Verständnis von Ehe und Homosexualität.

Klare Positionierung

Auch in der United Methodist Church in afrikanischen Ländern gab und gibt es Bestrebungen, sich von der United Methodist Church zu trennen. Die Methodist:innen dort teilen mehrheitlich die traditionelle Sicht bei Fragen der menschlichen Sexualität. In einer 🔗Stellungnahme von Anfang September erklären zehn der aktiven Bischöf:innen und zwei Bischöfe im Ruhestand, dass sie dennoch «nicht vorhaben, die United Methodist Church zu verlassen», sondern ihren Dienst weiterhin in dieser weltweiten Kirche ausüben würden.

Unterstützung für Regionalisierung

Zugleich bekennen sie sich klar zu ihrer traditionellen Haltung in den strittigen Fragen. «Wir werden in der United Methodist Church bleiben und in unserem Kontext als Traditionalisten in Afrika weiterarbeiten.» 🔗Diskussionen um eine stärkere Regionalisierung der Arbeit in der weltweiten Methodistenkirche unterstützen sie in ihrer Stellungnahme klar, denn das «würde sicherstellen, dass die Afrikanerinnen und Afrikaner in der Art und Weise einbezogen werden, wie wir den Herrn anbeten wollen.»

Scharfe Grenzziehung

Drei aktive methodistische Bischöfe haben das Schreiben nicht unterzeichnet. Alle drei stehen der «Afrika-Initiative» nahe, einen Zusammenschluss von methodistische Führungskräften in Afrika, die sich für eine Trennung von der United Methodist Church aussprechen. Etwa zeitgleich mit den Bischöf:innen der United Methodist Church meldete diese Gruppierung sich 🔗mit Beschlüssen zu Wort, die bei einem Treffen von 40 pastoralen und nichtpastoralen Leitungspersonen der Afrika-Initiative gefasst wurden.

Mit scharfen Worten grenzen sich die Verantwortlichen ab gegenüber einer «überwiegend weissen, relativ reichen und schrumpfenden Kirche in den USA». Die Bestrebungen zu einer stärkeren Regionalisierung der Arbeit der UMC verurteilen sie. «Wir lehnen den vorgeschlagenen Plan zur Regionalisierung ab, der darauf abzielt, die Stimme der Kirche in Afrika zum Schweigen zu bringen», heisst es in ihren Resolutionen.

Liebesgebot in Krisenzeiten

Die Bischöf:innen der United Methodist Church beenden ihr Schreiben mit der Zusicherung: «Wir werden weiterhin für alle unsere Schwestern und Brüder in der United Methodist Church beten und alle ermutigen, Gott zu lieben und unsere Nächsten zu lieben, wie Jesus es uns aufgetragen hat.» Im Kontext der scharfen und verurteilenden Formulierungen in den Beschlüssen der Leitungspersonen der Afrika-Initiative wird deutlich, dass sie dabei auch die grossen Spannungen in der United Methodist Church in ihren Bischofsgebieten im Blick haben.

S.F. / Quellen: Statement of the Africa Colleges of Bishops / Africa Initiative speaks
Beitragsbild: Die methodistischen Bischöf:innen in Afrika posieren für ein Foto nach dem Eröffnungsgottesdienst am 3. September zu Beginn ihrer Jahrestagung. Die us-amerikanischen Bischöfe Thomas J. Bickerton und Gregory Palmer waren ebenfalls bei dem Treffen anwesend. (Photo: zVg via Council of Bishops)

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