Neustrukturierung der kirchlichen Arbeit

Unter dem Motto «bring & share» tagte die Jähr­liche Kon­ferenz (Kirchen­parlament) der metho­distischen Kirche im Süden Deutsch­lands in Reutlingen. Die Neu­struktu­rierung der kirch­lichen Arbeit wurde weiter­geführt.

In Kürze:

  • Die Jährliche Konferenz der methodistischen Kirche in Süddeutschland verabschiedete eine Neustrukturierung mit vier «Zentralen Diensten» für Mission, Ehrenamt, Finanzen und Immobilien.
  • Ein neues digitales Konzept für Datenschutz und einheitliche Arbeitsstandards wurde beschlossen und mit 370 000 Euro Anschubfinanzierung unterlegt.
  • Die Gemeinden werden zu regionalen Einheiten zusammengefasst, und die Kirche ruft in einem Friedensappell dazu auf, aktiv für den Frieden einzutreten.

Die Delegierten der Jährlichen Konferenz (Kirchenparlament) der methodistischen Kirche im Süden Deutschlands verabschiedeten im Rahmen ihrer Tagung vom 25. bis 29. Juni weitreichende Beschlüsse zur Neugestaltung ihrer strukturellen und inhaltlichen Arbeit. Der Veränderungsprozess, der vor drei Jahren begann, wird mit der Einführung der «Zentralen Dienste» fortgesetzt, die in vier Ressorts gegliedert sind.

Ressorts für Mission, Soziales und Ehrenamt

Das Ressort «Mission und Soziales» umfasst Bereiche wie Evangelisation, soziale Dienste und Gemeindegründung. Ziel ist es, Gemeinden in ihrer Aussenwirkung zu stärken. Aufgaben des Ressorts «Zielgruppen und Ehrenamt» sind die Qualifizierung von Haupt- und Ehrenamtlichen sowie die Entwicklung von Materialien und Freizeitangeboten. Diese beiden Ressorts konzentrieren sich auf die inhaltliche kirchliche Arbeit.

Organisation und Verwaltung bündeln

Die Ressorts «Konferenzen und Finanzen» sowie «Immobilien» befassen sich mit Organisation, Verwaltung und wirtschaftlichen Aspekten. Hier werden Dienstleistungsangebote für zentrale Aufgaben und zur Unterstützung der Gemeinden gebündelt. Die neue Struktur soll eine schnellere Unterstützung der Gemeinden ermöglichen und die Zentralen Dienste als Assistenz für die neuen, grösseren Bezirke etablieren.

Digitale Transformation und Datenschutz

Im Zuge der digitalen Entwicklungen stehen die Kirchen vor neuen Herausforderungen in Bezug auf Datenschutz und Datensicherheit. Eine Arbeitsgruppe hat über ein Jahr an einem Konzept für die digitale Arbeitsweise der methodistischen Kirche in Süddeutschland gearbeitet. Dieses Konzept soll den Gemeinden helfen, einheitliche Standards in der Nutzung von Geräten und Programmen zu etablieren.

Die Notwendigkeit für eine koordinierte digitale Strategie wurde erkannt, da bisherige individuelle Lösungen ineffizient und kostspielig waren. Das zentrale Anliegen der Umstrukturierung ist es, die Arbeit stärker auf die Menschen auszurichten. Das Konzept wurde fast einstimmig beschlossen, und die Konferenz stellte eine Anschubfinanzierung von 370000 Euro für zwei Jahre bereit. Langfristig sollen Einsparungen durch die finanzielle Beteiligung der Gemeinden und zentrale Einkäufe erzielt werden.

Kirchliche Arbeit in Regionen

Tobias Beisswenger kommentierte die Beschlüsse der Konferenz mit den Worten: «Drei Jahre Change: Beschlüsse, Aufbrüche und Anstrengungen. Das ist ein gutes Zeichen für die Zukunft unserer Kirche.» Der Fortschritt des Veränderungsprozesses zeigt sich auch in der neuen Organisation der Kirchgemeinden. Durch den Zusammenschluss bestehender Kirchgemeinden entstehen Einheiten die die kirchliche Arbeit in Regionen wie beispielsweise Steinlach-Zollernalb, Neckar-Enz und Rhein-Main zusammenfassen.

Friedensappell in herausfordernden Zeiten

Die Tagung schloss sich ausserdem einem Beschluss der methodistischen Kirche in der Schweiz, Frankreich, Belgien und Nordafrika an, der alle Menschen dazu aufruft, den Frieden zu suchen. In einer Welt, in der Krieg oft als politisches Mittel akzeptiert wird, betont die methodistische Kirche die Bedeutung des Friedens, wie ihn Jesus verkörperte. Die Konferenz appelliert an alle, sich an seinem Beispiel zu orientieren und aktiv für den Frieden einzutreten.

Klaus Ulrich Ruof, emk.de / S.F.