Erstmals seit 18 Monaten konnten sich die Mitglieder des Exekutivkomitees der \ud83d\udd17Zentralkonferenz<\/a><\/u> von Mittel- und S\u00fcdeuropa wieder vor Ort treffen. Dabei wurde grosser Wert auf die gesundheitliche Sicherheit gelegt. So wechselte man den Tagungsort kurzfristig von Rum\u00e4nien nach Budapest in Ungarn, das weniger betroffen ist von der Corona-Pandemie. Alle Sitzungen und Besprechungen fanden im Hotel statt. Bei der ersten Zusammenkunft wurde bei jeder Person ein Antigen-Schnelltest durchgef\u00fchrt.<\/span><\/p>\n Einen deutlichen Schwerpunkt der Beratungen und Gespr\u00e4che bildete die Frage, wie die Zukunft des Bischofsgebiets nach den anstehenden Entscheidungen der inzwischen f\u00fcr 2022 geplanten \ud83d\udd17Generalkonferenz<\/a><\/u> aussehen k\u00f6nnte. Es wird damit gerechnet, dass es dann zu einer Trennung innerhalb der weltweiten Methodistenkirche kommen wird. Im Zentrum der Auseinandersetzung stehen unterschiedliche Haltungen zu Fragen menschlicher Sexualit\u00e4t.<\/span><\/p>\n F\u00fcr die Zentralkonferenz von Mittel- und S\u00fcdeuropa ist nach heutigem Stand damit zu rechnen, dass einige zugeh\u00f6rige J\u00e4hrliche Konferenzen (Synoden) oder Teile von ihnen ausscheiden werden. Die Mitglieder der Tagung nahmen ein Papier zur Kenntnis, in dem die Konsequenzen einer solchen Trennung in struktureller und finanzieller Hinsicht formuliert wurden.<\/span><\/p>\n Einige leitende Methodisten haben unl\u00e4ngst das Eastern Europe Regional Chapter der \ud83d\udd17Wesleyan Covenant Association<\/a><\/u> (WCA), einer Vereinigung von traditionell ausgerichteten Methodist:innen, gegr\u00fcndet. In diesem finden sich gegenw\u00e4rtig Mitglieder aus Bulgarien, der Slowakei und Rum\u00e4nien. Auf die Frage, ob dies der erste Schritt zu einer Trennung sei, antwortete Daniel Topalski, Superintendent der Methodistenkirche in Bulgarien: Falls es in der weltweiten Methodistenkirche zu einer \u00d6ffnung gegen\u00fcber Homosexuellen kommen sollte, sei in dieser Kirche zu bleiben f\u00fcr die Mitglieder des WCA-Chapters nicht m\u00f6glich.<\/span><\/p>\n Im Rahmen der Sitzung in Budapest fand auch ein Treffen eines erweiterten Runden Tisches statt. Dieser arbeitet an der Fragestellung, wie eine gemeinsame Zukunft aussehen k\u00f6nnte. <\/span>In den Gespr\u00e4chen zeigte sich ein wachsendes Vertrauen \u00fcber die verschiedenen Standpunkte hinweg und eine grunds\u00e4tzlich offene Gespr\u00e4chsatmosph\u00e4re. Man war bem\u00fcht, nicht nur die eigene politische und gesellschaftliche Sicht zu ber\u00fccksichtigen, sondern auch zu fragen, was dies in anderen Kontexten der Kirche bedeuten k\u00f6nnte. Bischof Patrick Streiff formulierte die zugrundeliegende Frage so: \u00abW\u00e4hrend ihr euch bem\u00fcht, die Mission der EMK im eigenen Land fortzusetzen, damit sie gedeihen kann, wie k\u00f6nnt ihr dazu beitragen, die Mission der EMK in einem anderen Land der Zentralkonferenz, in dem die Rahmenbedingungen ganz anders sind, nicht zu gef\u00e4hrden, sondern sie auch zu f\u00f6rdern?\u00bb<\/span><\/p>\n Ein von Bischof Patrick Streiff verfasstes Dokument bot Gelegenheit zu intensivem, offenem Austausch. Diskutiert wurde dabei unter Nutzung einer Methode, bei der Konsens angestrebt wird. So kam es zu aussergew\u00f6hnlich offenen und aufmerksamen Diskussionen und Gespr\u00e4chen, in denen sich die Tagungsmitglieder mit viel Respekt begegneten.<\/span><\/p>\n Beim Austausch \u00fcber den von Bischof Patrick Streiff vorgelegten Text wurden freilich auch die Bruchlinien zwischen den Mitgliedern deutlich sichtbar. So fand von f\u00fcnf formulierten Fragen, wie die Kirchenordnung in Zukunft die Realit\u00e4t der Kirche in Fragen der Homosexualit\u00e4t abbilden solle, nur gerade ein Vorschlag eine breitere Zustimmung auf allen Seiten: die M\u00f6glichkeit, dass J\u00e4hrliche Konferenzen abweichend von der gemeinsamen Kirchenordnung ihre eigenen verbindlichen Aussagen zur menschlichen Sexualit\u00e4t festlegen k\u00f6nnen.<\/span><\/p>\n Trotz all der Gespr\u00e4che standen am Schluss keine inhaltlichen Entscheidungen. Beschlossen wurde lediglich, dass eine kleine Arbeitsgruppe die Kirchenordnung so bearbeitet, dass eine breitere Zustimmung bei Fragen des Umgangs mit Homosexualit\u00e4t m\u00f6glich werden kann. Dies wird dann an der n\u00e4chsten Tagung der Zentralkonferenz oder des Exekutivkomitees der Zentralkonferenz vorgelegt. Der Runde Tisch soll ab sofort zudem mit einem externen Moderator weitergef\u00fchrt werden, da die Leitung zunehmend herausfordernder wird. Nach wie vor ist es das Ziel, die Einheit der Zentralkonferenz zu wahren mit so vielen beteiligten J\u00e4hrlichen Konferenzen und L\u00e4ndern wie m\u00f6glich.<\/span><\/p>\n F\u00fcr die Wahl eines Nachfolgers oder einer Nachfolgerin f\u00fcr Bischof Patrick Streiff bei der n\u00e4chsten Tagung der Zentralkonferenz w\u00e4re vorgesehen gewesen, dass erstmals die Mitglieder der J\u00e4hrlichen Konferenzen Pfarrer:innen f\u00fcr dieses Amt h\u00e4tten nominieren k\u00f6nnen. Dieses Vorgehen wurde im letzten Moment durch einen hauchd\u00fcnnen Mehrheitsbeschluss gestoppt. In einigen J\u00e4hrlichen Konferenzen f\u00fchlte man sich \u00fcberfordert, da die w\u00e4hlbaren Personen der andern Konferenzen zu wenig bekannt seien. Die unsichere Situation angesichts einer m\u00f6glichen Trennung habe zudem eine ganz neue Wirklichkeit geschaffen, in der eine solche Nomination mehr Verwirrung denn Hilfe sein w\u00fcrde.<\/span><\/p>\n Ob die f\u00fcr 2022 geplante Generalkonferenz \u00fcberhaupt durchgef\u00fchrt werden kann, ist angesichts der Corona-Pandemie noch offen. Sollte es erneut zu einer Verschiebung kommen, k\u00f6nnte das auch die Dienstzeit von Bischof Patrick Streiff \ud83d\udd17noch einmal verl\u00e4ngern<\/a><\/u>. Aus diesem Grund erhielt die Arbeitsgruppe Bischofsamt den Auftrag, gemeinsam mit dem Bischof ihn entlastende M\u00f6glichkeiten zu pr\u00fcfen und gegebenenfalls einzuleiten.<\/span><\/p>\n Ausf\u00fchrlicher, offizieller Bericht (PDF)<\/a><\/p>\n Weitere Newsmeldungen<\/a><\/p>\n Abonnieren Sie unseren Newsletter<\/a><\/p>\n Die Generalkonferenz ist das oberste Leitungsgremium der weltweiten Methodistenkirche (United Methodist Church<\/a>). Die Konferenz kann das Kirchenrecht revidieren und Resolutionen zu aktuellen moralischen, sozialen, politischen und wirtschaftlichen Fragen verabschieden. Sie genehmigt auch Programme und Budgets f\u00fcr kirchenweite Aktivit\u00e4ten. Die f\u00fcr 2020 vorgesehene\u00a0Tagung in Minneapolis (USA)<\/a>\u00a0ist inzwischen auf den 29. August bis 6. September 2022 verschoben worden.<\/p>\n Weitere Meldungen zur Generalkonferenz<\/a><\/p>\n In Afrika, Europa und auf den Philippinen bilden die J\u00e4hrlichen Konferenzen (Synoden) einer gr\u00f6sseren Region sogenannte Zentralkonferenzen. In Europa sind dies die Zentralkonferenz Mittel- und S\u00fcdeuropa, die Zentralkonferenz Nordeuropa und Eurasien sowie die Zentralkonferenz Deutschland. Diese drei Zentralkonferenzen erstrecken sich \u00fcber 32 L\u00e4nder und zehn Zeitzonen in Europa und Asien. Die Zentralkonferenz bildet eine administrative Einheit, die die gemeinsame Arbeit und Mission koordiniert und auch ihren Bischof oder ihre Bisch\u00f6fin w\u00e4hlt. Die an eine Zentralkonferenz entsandten Delegierten sind zu gleichen Teilen Laien und pastorale Mitglieder. Die J\u00e4hrliche Konferenz (Synode) Schweiz-Frankreich-Nordafrika ist Teil der\u00a0Zentralkonferenz von Mittel- und S\u00fcdeuropa<\/a>, deren Bischof seit 2006\u00a0 Dr. Patrick Streiff (Z\u00fcrich) ist. 15 weitere L\u00e4nder\u00a0von Polen bis Nordafrika<\/a>\u00a0geh\u00f6ren zu dieser Zentralkonferenz.<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":" Vom 20. bis 23. Oktober tagte das Exekutivkomitee der Zentralkonferenz von Mittel- und S\u00fcdeuropa der Evangelisch-methodistischen Kirche (EMK) in Budapest. Die Beratungen waren gepr\u00e4gt von der Frage, ob eine gemeinsame Zukunft der methodistischen Kirchen im Bischofsgebiet von Bischof Patrick Streiff m\u00f6glich sein und wie sie aussehen wird. 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Folgen absch\u00e4tzen<\/h4>\n
Bleiben w\u00e4re keine Option<\/h4>\n
Die Mission f\u00f6rdern<\/h4>\n
Intensiver Austausch m\u00f6glich<\/h4>\n
Arbeitsauftrag f\u00fcr \u00abRunden Tisch\u00bb<\/h4>\n
Kein neuer Modus f\u00fcr die Bischofswahl<\/h4>\n
Den Bischof entlasten<\/h4>\n
J\u00f6rg Niederer
\nBeitragsbild: Bischof Patrick Streiff (ganz rechts) leitete die Sitzung in Budapest. (Foto: J\u00f6rg Niederer)<\/h6>\n
\nGeneralkonferenz<\/h3>\n
Zentralkonferenz<\/h3>\n