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Trennung in Kirche und Gesellschaft überwinden

13. September 2021

Anfang September hat der Weltrat methodistischer Kirchen (WMC) die Träger des methodistischen Friedenspreises für 2020 und 2021 bekannt gegeben. Bischof John K. Yambasu aus Sierra Leone wird der Preis für 2020 posthum verliehen. Für 2021 geht der Preis an den estnischen Pfarrer Olav Pärnamets.

Der Lenkungsausschuss des Weltrates methodistischer Kirchen hatte die beiden Träger des 🔗methodistischen Friedenspreises an einer virtuellen Sitzung im August unter den eingegangenen Nominierungen ausgewählt. Da im vergangen Jahr kein Preis verliehen worden war, wurden in diesem Jahr für 2020 und 2021 Preisträger benannt.

Herausragende Persönlichkeiten

Der Generalsekretär des Weltrates der Methodisten, Ivan Abrahams, hat die Empfänger des methodistischen Weltfriedenspreises für 2020 und 2021 bekannt gegeben. «Es ist ein Privileg, diese beiden herausragenden Persönlichkeiten für ihren unermüdlichen Einsatz auszuzeichnen», sagte Bischof Adams über die beiden Preisträger. Beide hätten sich mutig für den Frieden und in ihren jeweiligen Regionen der Welt eingesetzt, aber auch andere dazu inspiriert, sich weltweit für den Frieden einzusetzen.

Ehrlich und friedvoll

Der bei einem Verkehrsunfall 🔗im August 2020 verstorbene methodistische Bischof John K. Yambasu, der den Friedenspreis 2020 erhält, wurde ausgewählt, weil er in seinem Heimatland Sierra Leone und in der gesamten methodistischen Gemeinschaft über viele Jahre hinweg ein mutiger Friedensstifter war. Er war dafür bekannt, auch in schwierigen Situationen die Wahrheit zu sagen und gleichzeitig mit allen Menschen in Frieden zu leben. Er sei ein Vorbild für die Methodist:innen in Afrika und in der gesamten weltweiten Methodistenkirche gewesen, heisst es in seiner Nominierung.

Trennungen überwinden

Bischof Yambasu wuchs in Armut auf. Er habe Armut nicht nur erlebt, sondern musste fast zehn Jahre lang mit ihr ringen, sagte er über sich selbst. Unermüdlich setzte er sich dafür ein, die Trennungen in Kirche und Gesellschaft zu überwinden. «Wir müssen einander umarmen», wird er zitiert, «rot und gelb, schwarz und weiss, arm und reich, haben und nicht haben, schwul oder heterosexuell, bisexuell oder homosexuell, Polygamisten, wir alle müssen uns aufeinander einlassen… Wir müssen Gott mit unseren Gebeten bestürmen und uns selbst schlaflose Nächte bereiten, bis wir einander ins Gesicht sehen und sagen können: ‹Wir sind Brüder und wir sind Schwestern›.»

In der weltweiten Methodistenkirche verbindet sich sein Name nicht zuletzt mit dem Protokoll 🔗«Versöhnung und Gnade durch Trennung», mit dem der jahrzehnte lang währende Konflikt innerhalb der weltweiten Methodistenkirche aufgrund sexualethischer Fragen mit einer geordneten Trennung beendet werden soll.

Zeiten der Unterdrückung

Der estnische Pfarrer Olav Pärnamets wurde für die Verleihung des Friedenspreises 2021 ausgewählt. Der 1937 geborene Pfarrer verbrachte den grössten Teil seiner Kindheit und seines Dienstes als Erwachsener unter der strengen und repressiven Kontrolle der Sowjetunion, heisst es im Nominierungsschreiben. Dennoch diente er mit grosser Leidenschaft als Pfarrer und Superintendent. Er bewies grossen Mut, als die Regierung Estlands Personen unterdrückte, die sich an religiösen Aktivitäten beteiligten.

Kreativer Brückenbauer

Eine von Pfarrers Pärnamets grössten Stärken sei seine Kreativität, heisst es weiter. Mit wenig oder gar keinem Geld und unter ständiger Beobachtung durch «Big Brother» habe er seine Führungsaufgabe wahrgenommen. Sein Glaube und seine einzigartige Fähigkeit, Menschen aus verschiedenen Kulturen, Nationen und Hintergründen zusammenzubringen, habe in der lebendigen estnischen Methodistenkirche ihre erkennbaren Spuren hinterlassen.

Medienmitteilung des WMC / S:F.
Beitrasgbilder: WMC

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Methodistischer Friedenspreis

Der jährlich verliehene 🔗methodistische Friedenspreis ist die höchste Auszeichnung des 🔗Weltrates der methodistischen Kirchen. Die Kriterien für die Verleihung des Friedenspreises sind Mut, Kreativität und Beständigkeit im Zeugnis für Frieden, Gerechtigkeit und Versöhnung. Zu den 🔗früheren Empfänger:innen des Preises gehören unter anderem die Präsidenten Jimmy Carter, Anwar Sadat, Nelson Mandela, Boris Trajkovsky (Mazedonien), Pater Elias Chacour, die Gemeinschaft St. Egidio (Rom) und die Grossmütter der Plaza De Mayo (Argentinien). 2014 war der Preis an 🔗Hugh und Shirlann Johnson für ihre Engagement in Algerien verliehen worden.