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Bild: Teens am Kuchenstand in Baden

Mit «Langschläfer-Teens» um 7 Uhr auf dem Markt!?

14. April 2022

Liebe zu Gott, zur Welt, zu den Mitmenschen waren Aspekte, mit denen sich die Teens der Methodistenkirche in Baden während der Fastenzeit beschäftigt haben. Nicht nur theoretisch, sondern ganz praktisch. Von Anfang an hielt das Projekt für die Leiterin Silja Moll überraschende Erfahrungen bereit, wie sie in ihrem persönlichen Rückblick schildert.

Ich hatte die Idee, während der Fastenzeit ein Projekt mit den Teens unserer Kirchgemeinde zu machen. Vorsichtig habe ich «meine» Teens gefragt, ob sie sich vorstellen könnten, dieses Projekt zu übernehmen. Entgegen meiner Erwartungen waren sie Feuer und Flamme dafür. Dabei hat die Mehrheit der Jugendlichen aus der Gruppe einen Migrationshintergrund. «Fasten» kannten sie bisher nur im Zusammenhang mit Essensverzicht. Doch sie liessen sich auf die für sie neue Idee des Fastens ein und haben sie weiterentwickelt. Herausgekommen ist ein dreiteiliges Projekt mit der Gemeinde zusammen.

Gott und Welt

Während der Fastenzeit wollten wir bewusst die Liebe zu Gott erfahren. Dies vertieften wir vor der Fastenzeit in der Jugendgruppe. Während der Fastenaktion gab es eine Predigtreihe zum Thema Liebe. Auch die Liebe zur Welt war Teil unseres Projektes. Wir wollten mit dem «Lohnenden Verzicht» etwas Gutes für unsere Umwelt tun. Dies sah bei jedem anders aus. Ich habe auf Soziale Medien verzichtet und so mehr Zeit für meine Mitmenschen gehabt. Andere haben auf Fleisch verzichtet, wieder andere auf Süsses.

Mitmenschen

Der letzte Teil unseres Projektes stand unter dem Titel «Liebe zu anderen». Mit einer Sammelaktion setzten wir das in die Tat um. Unsere Gemeinde hatte uns mit drei Kollekten von Gottesdiensten unterstützt. An einer Beerdigung wurde Geld für unser Projekt gesammelt. Wir als Jugendgruppe sind auf den Markt gegangen und haben Kuchen verkauft. Meine «Langschläfer-Teens», die es selten in den Gottesdienst schaffen, weil 10 Uhr doch sehr früh ist, standen um 7 Uhr morgens in der Stadt, um bei Wind und kaltem Wetter Kuchen zu verkaufen!

Für benachteiligte Kinder

Insgesamt über 3 500 Franken kamen so zusammen. An Ostern wird noch etwas dazu kommen, weil noch einmal eine Kollekte für unser Projekt erhoben wird. Das gesammelte Geld ging einerseits an ein Projekt von 🔗Connexio develop: Die 🔗Lecherìa in Argentinien setzt sich für benachteiligte Kinder und Jugendliche ein. Die andere Hälfte ging an Lagerbeiträge von Kindern aus finanziell schwachen Familien im Umfeld unserer Gemeinde.

Ein vierter Teil

Gegen Ende des Projektes stelle ich nun fest, dass noch ein vierter Teil des Fastenprojektes entstanden ist: die Liebe in der Gemeinde. Es hat mich tief berührt, auf wieviel Wohlwollen die Teens mit ihren Ideen gestossen sind. Die Leute aus der Gemeinde haben uns enorm unterstützt: Da wurden Kuchen für den Marktstand gebacken. Die Leute haben für uns gebetet. Wir wurden finanziell unterstützt. Immer wieder haben die Leute gefragt, wie es läuft, und den Teens positive Rückmeldungen gegeben, wenn diese vor der ganzen Gemeinde Infos zur Fastenzeit gaben.

Alle konnten etwas beitragen

Für mich war es schön zu sehen, wie vielseitig sich die Teens beim Projekt eingaben. Einige durch ihre Kreativität, indem sie den Schaukasten gestalteten, andere durch ihr Talent, vor Leuten zu sprechen, und so die Gemeinde auf dem Laufenden zu halten, wieder andere durch ihre motivierte Art, die einfach ansteckte.

Silja Moll / S.F.
Beitragsbild: Silja Moll

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